«Ist das wirklich so spannend?» Und: «Muss ich das im mentalen Kompass verinnerlichen, um mich als Sport Mental Coach zu bewähren?» Mit diesen Gedanken spiele ich, als ich damals in der Rolle als Student vor ein paar Jahren in der Klasse der Sport Mental Akademie in Zürich sitze und vor mir den Inhalt der nächsten Lektion in grosser Überschrift lese: Werte und Normen. Zugegeben: Aufbau von Selbstvertrauen, Umgang mit Konflikten oder das Untermodul von der Wettkampfvorbereitung haben mich mehr angesprochen. Aber Werte und Normen? Irgendwie konnte ich mir nichts Konkretes vorstellen. Weiter sah ich darin demnach auch keine Horizonterweiterung. Es ist eine unfassbare Fehleinschätzung meinerseits, wie sich später herausstellt. Werte sind grundlegende Überzeugungen und Prinzipien, die unsere Entscheidungen und unser Verhalten leiten. Sie helfen uns zu verstehen, wer wir sind, was uns wichtig ist, und geben uns ein klareres Selbstbild. Wenn man seine Werte kennt, ist man besser in der Lage, authentisch zu leben und seine Identität zu definieren. In schwierigen Zeiten oder bei Herausforderungen können Werte als innerer Anker dienen. Sie bieten Stabilität und Orientierung, auch wenn äussere Umstände unsicher oder turbulent sind. Menschen, die ihre Werte kennen, sind oft widerstandsfähiger und können besser mit Stress umgehen. Heute weiss ich: Jede Entscheidung ist von unseren Werten abhängig. Also ist es ein enormer Vorteil seine Werte zu kennen und demnach leicht Entscheidungen zu treffen.
Sportler überprüfen ihre Werte bei einem Vereinswechsel
Vor einigen Monaten durfte ich einen Sportler begleiten in einem Thema weit weg von den eigenen Werten. Aus dem Gespräch konnte ich entnehmen, dass ihn ein bevorstehender Studiengang beschäftigt. Aus zwei Studiums-Richtungen war er unsicher, welchen er wählen sollte. In einem nächsten Setting führten wir die Wertehierarchie als Interventionsform durch, wo er erstmals seine wichtigsten Werte auf einem geschriebenen Blatt vorfinden konnte. Neben diversen Werten, die er so erwartet hatte, gab es – wie meist – auch einen kleinen Aha-Effekt. Viel wichtiger: Noch bevor wir die anstehende Entscheidung mit den Werten abgleichen konnten, war für ihn klar, welchen Studiengang er auswählen würde. Kürzlich berichtete er mir, dass dies absolut die richtige Entscheidung gewesen sei. Wie dieser junge Mensch, fällen auch viele Sportler:innen wichtige Entscheide über ihre sportliche Zukunft. Die Eishockeyspieler Dario Simion und Dominik Egli zeigen mit ihren Wechseln wichtige Werte auf, ohne dass wir diese von ihnen kennen würde. Denn: Beide Wechseln sind speziell.
Wenn Entwicklung vor Geld steht
Vor einigen Monaten durfte ich einen Sportler begleiten in einem Thema weit weg von den eigenen Werten. Aus dem Gespräch konnte ich entnehmen, dass ihn ein bevorstehender Studiengang beschäftigt. Aus zwei Studiums-Richtungen war er unsicher, welchen er wählen sollte. In einem nächsten Setting führten wir die Wertehierarchie als Interventionsform durch, wo er erstmals seine wichtigsten Werte auf einem geschriebenen Blatt vorfinden konnte. Neben diversen Werten, die er so erwartet hatte, gab es – wie meist – auch einen kleinen Aha-Effekt. Viel wichtiger: Noch bevor wir die anstehende Entscheidung mit den Werten abgleichen konnten, war für ihn klar, welchen Studiengang er auswählen würde. Kürzlich berichtete er mir, dass dies absolut die richtige Entscheidung gewesen sei. Wie dieser junge Mensch, fällen auch viele Sportler:innen wichtige Entscheide über ihre sportliche Zukunft. Die Eishockeyspieler Dario Simion und Dominik Egli zeigen mit ihren Wechseln wichtige Werte auf, ohne dass wir diese von ihnen kennen würde. Denn: Beide Wechseln sind speziell.
Wenn Entwicklung vor Geld steht
Jeder von uns hat den Wunsch, seinem Umfeld zu gefallen und gemocht zu werden. Das ist nichts Schlechtes. Doch genau dies führt dazu, dass wir Mühe bekunden, Nein zu Dingen zu sagen. Unser Glaubenssatz lautet dann: sage ich Ja, dann mag man mich. Das ist ein fataler Irrtum. Aufrichtige Beziehungen entstehen nicht auf der Basis von Handlungen, sondern auf der Basis echter Verbindungen. Achtung: Das heisst nicht, dass wir niemanden einen Gefallen tun sollen oder nie beim Aperitif aushelfen können. Aber wer uns als Mensch oder Freund wertschätzt, wird uns nicht zurückweisen, weil wir Grenzen setzen, die unsere mentale und körperliche Gesundheit unterstützen.
Menschen handeln nach Gewohnheiten
In einer Zeit, in der saudi-arabische Fussballvereine mit fürstlichen Salären Fussballspieler in ihr Land locken, erleben wir viele Menschen und Sportler, die Reichtum, finanzielle Sicherheit oder Luxus in ihrer individuellen Wertehierarchie ganz weit oben aufgelistet haben. Das darf so sein und dagegen ist nichts einzuwenden. Dominik Egli, ehemaliger Spieler vom HC Davos gehört mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht dazu. Trotz Vertrag beim Bündner Traditionsklub hat er sich für einen Wechsel zum schwedischen Eishockeyverein Frölunda entschieden. Seine Lohneinbusse wird um schätzungsweise 50 Prozent geschätzt. Egli begründete seinen Wechsel in jedem Portal gleich: Er spricht von einer Investition in die Zukunft und erhofft sich dadurch grössere Chancen als Verteidiger einem NHL-Scout aufzufallen. Sportliche Ambition und Ehrgeiz wertet er höher als Reichtum und finanziellen Wachstum. Es wird ein Wechsel sein, denn nicht alle verstanden haben. Ein Wechsel jedoch, bei dem Eglis Werte ihm die Entscheidung abgenommen haben. Denn Werte dienen als Leitlinien für unsere Entscheidungen. Wenn man vor einer schwierigen Wahl steht, kann das Bewusstsein über die eigenen Werte dabei helfen, Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit den eigenen Überzeugungen stehen. Dies führt zu einem kohärenteren und zufriedeneren Leben.
Sicherheit vor Ambition
Anders als Dominik Egli wechselt Dario Simion erst im Sommer 2025 vom EV Zug ins Tessin zum HC Lugano. Bei diesem Wechsel werden die finanziellen Rahmenbedingungen gestimmt haben. Ausschlaggebend waren andere Werte wie zum Beispiel die Sicherheit. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass der EV Zug seinem Stürmer nach Vertragsende einen neuen 6-Jahresvertrag angeboten hätte. Dario Simion ist Tessiner und trug früher schon einmal die Farben des Südtessiner Traditionsvereins. Ausschlaggebend bei seiner Entscheidung ist wohl die Dauer von 6 Jahren gewesen. Der Nati-Stürmer wird nächstes Jahr 31-jährig. Mit über 30 Jahren als National-League-Stürmer einen 6-Jahres Vertrag zu unterschreiben ist ein Jackpot. Simion ist die Sicherheit offensichtlich wichtig und demnach hat er gehandelt. Wichtig im Zusammenhang mit den Werten von Menschen ist es, dies eben nicht zu bewerten. Es gibt viele Gründe, warum für Menschen finanzieller Wachstum erstrebenswert ist. Und: Das ist keineswegs negativ. Wichtig ist es, nach seinen Überzeugungen zu handeln und demnach für sich selbst die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Werte und Normen in der Ausbildung: Diplom Sport Mental Coach
Von Dario Simion und Dominik Egli wechseln wir wieder in die Sport Mental Akademie nach Zürich. Wo ich einen meiner grössten Wow-Effekte am Lerntag der Werte und Normen erleben durfte, wusste ich noch nicht, dass ich dieses Untermodul später unterrichten darf. Mich fasziniert mittlerweile jedes Mal die Reaktion der Teilnehmenden, die oft eine eher kleine Erwartungshaltung gegenüber dem Kurstag haben und praktisch ausnahmslos sehr begeistert sind, von ihrem zusätzlichen Wissen. Jedes Mal erkenne ich den Willen, die sogenannte Wertehierarchie gleich im nächsten Umfeld umsetzen und trainieren zu wollen. Das war auch bei mir der Fall. Einerseits geschieht dies darum, weil es einfach bereichernd ist, anderen Menschen ihre Werte aufzuzeigen und sie dahingehend zu begleiten, noch mehr nach diesen zu leben. Hinzu kommt, dass das Anleiten der Wertehierarchie zwar zeitaufwendig ist, jedoch relativ einfach in der Anleitung. Vielleicht darf ich das grosse Staunen auch schon bald bei dir feststellen, wenn du zum ersten Mal das Untermodul Werte und Normen auf dem Programm ablesen kannst. Es ist zweifellos ein grosses Investment in deine mentale Entwicklung.
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Der Autor
Name: Simon Kalbermatten
Beruf: Sport Mental Coach, Ausbildner, Mentor, Radioprofi, Journalist, Autor
Website: simonkalbermatten.ch
Motto: «Du kannst – Ende der Geschichte»
Ausbildner in: Mentales Training im Sport
Erfolg beginnt im Kopf – von diesem Grundsatz ist Simon Kalbermatten überzeugt. Wer sich ein realistisches Ziel setzt und die Bereitschaft hat, seine Ressourcen dahingehend optimal einzusetzen, wird Erfolg haben. Seit mehreren Jahren staunt Simon Kalbermatten darüber, was er durch das Training von mentaler Stärke aus den Fussballteams, die er trainiert, herausholt. Dass er als Walliser an der Sport Mental Akademie in Zürich gelandet ist, entspricht keinem Zufall. Menschen faszinieren ihn seit Jahren und der Sport interessiert ihn, seit er in den Kinderschuhen steckt. Demnach will er Sportler auf dem Weg zum Erfolg begleiten und ihnen Optionen aufzeigen, wie sie das Optimum aus sich herausholen können. Sein Motto lautet: «Du kannst – Ende der Geschichte.» Bist du bereit, deine Geschichte zu schreiben?