Der Dunning-Kruger-Effekt ist auf die Erkenntnisse der beiden Psychologen David Dunning und Justin Kruger zurückzuführen. Diese führten im Jahre 1999 Untersuchungen hinsichtlich der Einschätzung der kognitiven Fähigkeiten von Studenten durch. Dabei unterzogen sich die teilnehmenden Studenten einer Reihe von Tests in diversen Bereichen wie zum Beispiel Grammatik und Logik. Die Wissenschafter kamen zu der Erkenntnis, dass Studenten mit schlechten Ergebnissen ihre Fähigkeiten als gut eingeschätzt hatten, wohingegen die begabteren Studenten von schlechteren Resultaten ausgingen. Die Studenten mit der höheren Inkompetenz waren zugleich die, die sich bereits als besonders gebildet wahrnahmen und keine Notwendigkeit zur Weiterbildung und Kompetenzsteigerung sahen. Auf Basis ihrer Untersuchungen beschrieben die beiden Psychologen erstmals den nach ihnen benannten Dunning-Kruger-Effekt. Der Effekt wird in vier Stufen unterteilt. Die erste Stufe besagt, dass inkompetente Personen dazu neigen, ihre eigenen Fähigkeiten zu überschätzen. Die zweite Stufe benennt, dass inkompetente Menschen des Weiteren nicht zur Identifikation ihrer Inkompetenz fähig sind. In der dritten Stufe wird beschrieben, dass ihre Ignoranz dazu führt, dass sie nicht dazu in der Lage sind, zur Steigerung ihrer eigenen Kompetenz beizutragen. Die vierte und letzte Stufe, umschreibt den Grund hinter der regelmäßigen Überschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten, im Vergleich mit den Fähigkeiten anderer.

Der Dunning-Kruger-Effekt in unserem Alltag: Wieso er gerade in der Corona-Krise so stark an Bedeutung gewonnen hat
Ein besonders bekanntes Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt ist das des Bürgers, welcher der Überzeugung ist, sein Land um Längen besser regieren zu können als die verantwortliche Regierung. Tatsächlich lässt sich der Effekt seit Beginn der Corona-Pandemie besonders häufig ausmachen. Die Pandemie bringt eine Vielzahl an komplexen Themen mit sich, die breit diskutiert werden. Besonders im Hinblick auf die Schutzimpfung wird deutlich, dass die Thematik dahinter zu komplex ist, um sie ausschliesslich mithilfe eines gesunden Menschenverstandes zu erfassen. Es bedarf eines fundierten wissenschaftlichen Verständnisses, um der Komplexität wirklich auf den Grund gehen zu können. In der Realität findet sich die nötige Portion Selbstreflexion aber äusserst selten. Beinahe jeder hat eine feste Meinung zu diesem Thema, ganz egal, ob sie auf fundiertem Wissen beruht oder nicht.

Die gute und die schlechte Seite des Dunning-Kruger-Effekts

Wie beinahe überall in unserem Leben gilt auch hier: Es gibt immer zwei Seiten der Medaille. Der Dunning-Kruger-Effekt mag auf den ersten Blick einen bitteren Beigeschmack hinterlassen, tatsächlich hat er aber auch durchaus seine Vorteile. Der Dunning-Kruger-Effekt erstreckt sich nur auf gewisse Bereiche und ist kein Hinweis auf eine geringe Intelligenz eines Menschen. Bei manchen Menschen ist er stärker ausgeprägt und bei anderen wieder kaum wahrzunehmen. Selbstüberschätzung, sofern sie in einem gesunden Ausmass vorhanden ist, sorgt dafür, dass der Mensch sich an Dinge wagt, die er sich sonst niemals zutrauen würde. Mit etwas Glück kann das mitunter grosse Erfolge mit sich bringen. Bei Sportlern kann sich der Dunning-Kruger-Effekt wie folgt äussern: Aufgrund ihrer Selbstüberschätzung ist es ihnen möglich, immense Fortschritte zu machen und unter Umständen sogar Rekorde zu brechen. Gleichzeitig kann er aber auch äusserst negative Auswirkungen nach sich ziehen. Bei Misserfolgen führt der Dunning-Kruger-Effekt häufig dazu, dass der Betroffene die Schuld für sein augenscheinliches Versagen mangels Selbstreflexion bei anderen sucht. Die eigene Inkompetenz und Teilhabe an der Schuld wird dabei vollends ausser Acht gelassen. In diesen Fällen kann der Dunning-Kruger-Effekt bereits grosse Ausmasse bis hin zum Narzissmus angenommen haben.

Gibt es Hilfe gegen den Dunning-Kruger-Effekt?

Es ist die Natur des Dunning-Kruger-Effekts, die eigene Inkompetenz aufgrund hoher Selbstüberschätzung nicht wahrzunehmen. Um sich ihrer bewusst zu werden, bedarf es der Hilfe anderer Personen. Dabei erweisen sich konstruktives Feedback sowie eine gewisse Beharrlichkeit als hilfreich. Um einen ordentlichen Ablauf zu gewährleisten, empfiehlt es sich, auf professionelles Coaching zurückzugreifen. Besonders das behutsame Formulieren des Feedbacks ist von grosser Bedeutung. Wird nicht achtsam vorgegangen, kann das zur Folge haben, dass die betroffene Person sich missverstanden, in ihrer Kompetenz verkannt fühlt und erneut der Dunning-Kruger-Effekt zutage tritt. Ist die Erkenntnis eigener Inkompetenz erst einmal eingeleitet, folgt ein unangenehmer Prozess, der von mitunter starken Empfindungen wie Wut, Trotz oder einer gewissen Abwehrhaltung begleitet wird. Nach einer ersten intensiven Phase unterstützt regelmäßige und ehrliche Selbstreflexion Betroffene dabei, nach und nach ein gewisses Mass an Kompetenz zu entwickeln.

Wie professionelles Coaching und mentales Training Betroffenen aus dem Dunning-Kruger-Effekt helfen können

Um professionelle Hilfeleistungen gewährleisten zu können, ist es grundsätzlich notwendig, den Betroffenen nicht abzuwerten, sondern ihm konkrete Wege aufzuzeigen, aus seiner Situation zu entkommen. Selbstüberschätzung ist häufig auf eine Vielzahl an negativen Erfahrungen und Rückschlägen in der Vergangenheit einer Person zurückzuführen. Das kann zur Folge haben, dass Betroffene die Schuld für Misserfolge in ihrem Leben kontinuierlich bei anderen suchen und sich selbst unter keinen Umständen als möglichen Teil der Ursache sehen wollen. Wer so denkt, begibt sich in eine problematische Opferrolle, die wieder und wieder ein ungesundes Denkmuster reproduziert. Ein professionelles, auf die Individualität eines Menschen abgestimmtes Coaching kann den Betroffenen helfen, seine Probleme zu erkennen und ihn dabei unterstützen, mithilfe einer anderen Herangehensweise kompetenter zu werden und stetig dazuzulernen. Um zu verstehen, wieso wir in unseren Lernprozessen häufig zurückgeworfen werden, hilft uns das Plateauphasenmodell. Dieses wurde im Jahre 1992 vom Pädagogen George Leonard entwickelt. Das Modell wird mitunter als zu simpel kritisiert, hilft aber zu veranschaulichen, was uns in unserem Lernen unterstützt und was uns bremst. Das Plateauphasenmodell besagt, dass unser Lernen nicht linear, sondern von Plateau zu Plateau erfolgt. Anfangs lassen sich häufig schnelle Fortschritte erzielen. Nach und nach aber führen alte Verhaltensmuster dazu, dass wir Rückschläge erleiden und nicht über das erste Plateau hinauskommen. An diesem Punkt entscheidet sich die weitere Vorgehensweise. Der erlittene Rückschlag kann dazu führen, sofort abzubrechen und sich mit dem ersten Lernerfolg abzufinden. Durch kontinuierliches Üben ist es aber möglich, das nächste Plateau zu erreichen und einen weiteren Erfolg zu feiern.

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Quellenangaben:
– geo.de
– srf.ch
– karrierebibel.de
– nationalgeographic.de
– coaching-magazin.de
– humanresourcesmanager.de

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Der Autor

Name: Roger Erni

Beruf: Coach & Ausbildner

Website: Sport Mental Akademie

Motto: Erfolg beginnt im Schritt zu sich selbst.

Ausbildner in: Mentales Training im Sport

Roger Erni

Als erfahrener Mental Trainer und Betreuer von renommierten Sportlern, weiss Roger Erni, Erfolg ist kein Zufall, Erfolg ist lernbar. Roger Erni begleitet bereits seit vielen Jahren Spitzensportler auf ihrem Weg zum Erfolg. Seine stärkste Leidenschaft gebührt der Prozessbeobachtung. Zudem entwickelt und erschafft er gerne ressourcenorientierte Projekte. Er ist der Überzeugung, dass jeder seine gesetzten Ziele erreichen kann. Mit dieser Einstellung öffnet er unseren Kunden die Tore zur spannenden Welt des mentalen Trainings und lässt sie kontinuierlich reflektieren. Die Kunden der Sport Mental Akademie, können mit Roger Erni auf einen sehr erfahrenen Mental Trainer zurückgreifen. Roger Erni berät sie mit hoher Professionalität. Er hat einen sehr hohen Anspruch an seine Coaching Aufgabe und möchte dabei Qualität vermitteln. Seine Stärken bestehen darin, sich gezielt auf ein Individuum einzulassen und zu fördern.